Smart Factories, die Fabrik der Zukunft

Heutzutage sind Begriffe wie Industrie 4.0 und das Internet der Dinge bekannte Begriffe. Durch den Einsatz von Internet of Things (IoT), die Vernetzung aller Produktionsmittel und Produktionsschritte, ermöglichen sich neue Konzepte und Innovationen. Smart Factories denken die Industrie 4.0 noch weiter und sehen die vollständig intelligente, vernetzte, automatisierte und digitalisierte Produktionen und kurzen Reaktionszeiten möglich, aus der Vernetzung noch mehr herauszuholen. Kommunikationsstandards wie 5 G machen es mit ihren hohen Übertragungsrate

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Autonom reagierende Produktion

Als Resultat steht am Ende eine sich „selbst organisierende Produktionsumgebung“. Der Mensch hat dabei nicht mehr die Aufgabe Produktionsschritte durchzuführen, Waren zu transportieren und zu kommissionieren, sie haben die wichtige Rolle der Kontrolle und Überwachung der Smart Factories. Möglich macht das der konsequente Einsatz von Sensoren, wie moderne optische Systeme, fahrerlose Transportsysteme und intelligente Lager und Fördertechniken. Das Herz dieser Produktion ist eine IT-Umgebung, die durch den Einsatz von Machine Learning und modernen KI-Systemen Arbeitsschritte durchführt und selbstständig optimiert.

Rolle des Menschen in der Smart Factory

Der Mensch übernimmt hier die Überwachung aller Prozesse in der Produktion und Lagerlogistik. Sie sitzen in der Zukunft im Leitstand der Fabrik und greifen nur bei Problemen und Notfällen ein, die Fabrik arbeitet größtenteils autonom.

Herausforderungen

Um eine Smart Factory zu realisieren, sind große Investitionen in moderne Technologien und Fachpersonal nötig. Gerade die Auslegung der Fabrik, die Entwicklung der Werkzeuge und vor allem die Implementierung der intelligenten Systeme erfordert spezialisiertes Fachpersonal. Für junge Ingenieure, Informatiker und weiteres technisches Personal bieten sich hier große Chancen in die hoch technologisierte Industrie einzusteigen.

Der Einsatz von Embedded Systems ist die Basis der Realisierung von Smart Factory Konzepten. Das sind Systeme, bestehend aus Maschinen, Robotern oder Aktoren, die aus der Ferne überwacht, geregelt und gesteuert werden können. Dabei müssen diese hochpräzise funktionieren und genug Fall-Back Lösungen aufweisen, um Probleme in der Produktion selbstständig lösen zu können.

Fachpersonal dringend gesucht

Während solche komplexen Fabriken eine große Nachfrage an gut ausgebildeten Fachkräften hat, liegt ein großer Fachkräftemangel vor. Der Berufseinstieg ermöglicht in diesem Bereich eine hochmoderne und zukunftssichere Umgebung, gerade auch für hoch qualifiziertes Absolventen der Universitäten.

Aber nicht nur Ingenieure und Informatiker werden gesucht. Für die Realisierung werden aus den verschiedensten Bereichen, wie dem Management, Personalverwaltung und Projektarbeit, qualifizierte Fachkräfte gesucht. Der steigende Personalmangel auf allen Ebenen in der Industrie wird gerade Konzepte wie Smart Factories immer relevanter machen, um dem demografischen Wandel zu begegnen.

Warum eine Smart Factory?

Die Vorteile einer Smart Factory liegen auf der Hand. Durch den Einsatz von weniger menschlichen Arbeitskräften und der vollständigen Produktion durch Embedded Systems, ist es möglich, die Prozesse zu verschlanken und zu stabilisieren. Das wegfallende Risiko durch Fehlbedienung durch den Menschen, Fehler bei der Durchführung in der Intralogistik und bei der Kommissionierung, stabilisiert gleichzeitig die Prozesse und erhöht die Produktivität.

Gleichzeitig hat das Unternehmen eine Fülle an Daten und kann Warenflüsse, Produktionsdaten und Logistikschritte in der ganzen Produktionskette betrachten und optimieren. Eine aktuelle Studie zeigt das Potenzial der Produktivitätssteigerung durch den Einsatz von Smart Factories. Auch die Flexibilität kann durch solche Konzepte maximiert werden, um auf individuelle Wünsche der Kunden eingehen zu können. Roboter und fahrerlose Transportsysteme müssen dabei keine Pausen machen und das Personal verzichtet auf körperlich anstrengende und repetitiver Arbeit.

Anwendung von Smart Factories

Smart Factories bieten ein breites Anwendungsfeld. Fabriken müssen aufgrund der hohen technischen Anforderungen von vornherein so konzipiert werden. Dabei sind österreichische Firmen ganz vorn dabei, diese Konzepte zu ermöglichen und viele Innovationen in diesem Bereich zu entwickeln. Das Wachstumspotenzial ist dabei in Österreich, aber vor allem auch im gesamten europäischen Raum noch sehr groß. Erste Smart Factories sind schon im Betrieb, so ermöglicht eine solche Anlage in Ingelheim, die Produktion eines Pharmaunternehmens vollkommen zu automatisieren.

Ausblick

Europa steht vielen neuen Herausforderungen gegenüber. Themen wie die Nachhaltigkeit und die Erfüllung der Klimaziele nehmen auch für die Industrie ein immer wichtigere Stelle ein. Um im weltweiten Wettbewerb bestehen zu können, müssen sich Unternehmen immer moderner aufstellen, um den globalen Herausforderungen begegnen zu können. In den letzten Jahren hat sich nur noch deutlicher gezeigt, wie vulnerabel und empfindlich nicht nur weltweite Lieferketten sind, auch die lokalen Lieferketten stehen stark unter Druck. Der Einsatz von Konzepten wie Industrie 4.0, oder Smart Factories in weiten Bereichen, soll es auch möglich machen, diese Lieferketten wieder zu stärken und potenzielle Ausweichmöglichkeiten in Betracht zu ziehen. Auch der Fachkräftemangel macht es immer schwieriger, qualifiziertes Personal gerade in diesen hoch technologisierten Bereichen zu finden. Mit Praktika und anderen Angeboten können Absolventen der Universitäten und Schulen so früh für die Thematik begeistert und letztlich auch gewonnen werden.


Mit freundlicher Unterstützung von
Alexander Magiera

Bild:
© unsplash.com

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