Mit welchem Einstiegsgehalt kann ich mit einem abgeschlossenen Bachelor in Maschinenbau oder BWL rechnen? Um wie viel steigt es mit einem Master? Welches Gehalt steht mir als JuristIn, MathematikerIn oder WirtschaftsinformatikerIn zu? Fragen, die sich Studierende häufig schon vor bzw. spätestens gegen Ende des Studiums stellen. Die Höhe Deines ersten Gehalts hängt dabei von verschiedenen Faktoren ab.
In Österreich liegt das Bruttodurchschnittsgehalt bei 49.069 Euro. Einen großen Unterschied beim Einstiegsgehalt macht dabei der Bildungsabschluss. So verdienen österreichische AkademikerInnen mit zwei Jahren Berufserfahrung im Schnitt 44.181 Euro pro Jahr. Nicht-AkademikerInnen in Österreich, verdienen im Vergleich mit 34.227 Euro dabei um einiges weniger. Nach zehn Jahren Berufserfahrung beträgt der Unterschied dann im Schnitt um die 20.000 Euro. Ein Studienabschluss macht sich also in den meisten Fällen bezahlt.
Unterschiede beim Einstiegsgehalt bestehen aber nicht nur zwischen AkademikerInnen und Nicht-AkademikerInnen. Auch vom Bachelor zum Master macht das Einstiegsgehalt einen Sprung.
Einstiegsgehalt Bachelor vs. Master
Du hast Deinen Bachelorabschluss in der Tasche und freust Dich – zurecht – über Deinen Erfolg. Doch nun stehst Du vor einer weiteren Entscheidung: Steigst Du sofort in den Berufsalltag ein oder setzt Du Deinen Bildungsweg fort und beginnst einen aufbauenden Master?
Für viele Bachelor-AbsolventInnen hängt die Antwort auf diese Frage vom Einstiegsgehalt – das der zusätzliche Masterabschluss bringt – ab. Im Durchschnitt liegt der Unterschied beim ersten Gehalt zwischen Bachelor und Master bei ca. 250 Euro. Je mehr Berufserfahrung du sammelst, desto größer wird jedoch auch die Spanne. Ob es sich lohnt einen Master auf Deinen Bachelorabschluss draufzusetzen, hängt besonders auch von Deiner Studienrichtung ab.
Top 5 Studienfächer
Dein Einstiegsgehalt hängt vor allem von Deiner gewählten Studienrichtung ab. Die Studienfächer, die die besten Gehälter versprechen, sind:
- Ingenieurwissenschaften: 66.380 Euro / Jahr
- Mathematik und Informatik: 65.447 Euro / Jahr
- Wirtschaftswissenschaften (BWL, VWL): 62.937 Euro / Jahr
- Wirtschaftsinformatik: 61.241 Euro / Jahr
- Rechtswissenschaften: 60.730 Euro / Jahr
Zu Beginn Deines akademischen Werdegangs hast Du Dein Studium wahrscheinlich vorwiegend nach Deinen persönlichen Vorlieben und Interessen gewählt. Das Einstiegsgehalt nach dem Studium ist häufig nebensächlich. Besonders gegen Ende der studentischen Karriere rückt jedoch die Frage nach der Höhe des Einstiegsgehalts immer mehr in den Vordergrund.
Ein Abschluss auf Bachelor- oder Masterniveau zahlt sich also aus. Deine Studienrichtung solltest Du aber trotzdem nicht nur nach dem potenziellen Gehalt wählen. Denn Dein erstes Gehalt ist natürlich von Deinen individuellen Zusatzqualifikationen und bisherigen Berufserfahrungen wie Praktika, Neben– und Ferialjobs sowie Auslandserfahrungen abhängig.
Außerdem solltest Du in deinem künftigen Job Deine Interessen und Stärken ausleben können. Denn schon Mark Twain sagte: „Find a job you enjoy doing, and you will never have to work a day in your life.“
Einstiegsgehalt nach Bundesländern
Neben Studienrichtung und persönlichen Qualifikationen gibt es auch externe Faktoren, die sich auf das Einstiegsgehalt auswirken. So variieren die Gehälter zwischen den verschiedenen Bundesländern: Am meisten verdient man mit durchschnittlich 53.948 Euro in Wien, am wenigsten mit 44.985 Euro in Niederösterreich.
Einstiegsgehalt nach Unternehmensgröße
Abseits des Standorts spielt auch die Größe des Unternehmens eine bedeutende Rolle. Kleinere Unternehmen, darunter vor allem Startups, verfügen meist über weniger Budget und können daher nicht gleich viel zahlen wie Großkonzerne mit mehreren tausenden MitarbeiterInnen.
So zahlen Unternehmen mit bis zu 500 MitarbeiterInnen ein Durchschnittsgehalt von 46.031 Euro. Unternehmen mit bis zu 1.000 MitarbeiterInnen durchschnittlich 50.805 Euro und Unternehmen mit mehr als 1.000 MitarbeiterInnen 53.766 Euro.
Gehaltsverhandlung beim Einstiegsgehalt
Fachkräften, die über jahrelange Berufserfahrung verfügen, fällt die Frage nach einer Gehaltserhöhung oftmals sehr viel leichter. Der Verhandlungsspielraum für junge Berufseinsteiger ist hingegen in der Regel sehr gering. Mehr als die Hälfte der Unternehmen zahlt ein fixes Einstiegsgehalt, von dem es im Bewerbungsgespräch heißt: „Take it or leave it.“ In den anderen Unternehmen liegt der Verhandlungsspielraum üblicherweise unter 10 %. Mehr Verhandlungsfreiheiten gibt es erst mit zunehmender Berufserfahrung.
Deshalb ist es wichtig, sich über die konkreten Einstiegsgehälter einer Branche oder eines Unternehmens zu informieren, etwa unter Freunden, Bekannten oder im Internet. Schließlich kann nicht einmal der größte Verhandlungskünstler das Gehalt eines Investmentbankers in einem Non-Profit-Unternehmen erzielen.
Im Bewerbungsgespräch selbst kannst Du, wenn das Thema schließlich auf das Gehalt kommt, die Frage stellen: „Wo liegt die Gehaltsbandbreite für junge AkademikerInnen?“ Gerade große Unternehmen haben fixe Gehaltsbandbreiten, in kleineren Unternehmen wird häufig die Frage zurückgegeben: „Wie viel wollen Sie bei uns verdienen?“ Im Zweifel antworte: „Meine Gehaltsvorstellung liegt im Bereich zwischen 30.000 und 35.000 Euro brutto pro Jahr.“
Übrigens: AbsolventInnen einer Universität und einer Fachhochschule (FH) verdienen de facto das Gleiche. Für gleiche Jobs machen die meisten Unternehmen keinen Unterschied, ob jemand eine Uni oder eine FH absolviert hat.
Quelle:
StepStone Gehaltsreport 2019
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